Zwischen Absprung und Landung

Juli 13, 2010

Wenn man ein Theaterstück auf die Bühne bringt, dann weiß man ziemlich schnell, wie es den Leuten gefällt. Beim Film ist das bekanntlich anders. Unser letzter Drehtag war am 3. April 2009, bis zur Premiere im Februar 2010 vergingen zehn Monate, in denen man nichts tat, als im Schneideraum zu sitzen und zu basteln und zu diskutieren und Musik anzulegen und Farbkorrektur zu machen und sich zu streiten und Testscreenings zu machen und zu hoffen, daß am Ende ein Film herauskommt. Jetzt steht endlich der Kinostart bevor, und in ein paar Wochen wissen wir dann erst, ob wir einen Flop gedreht haben oder einen Geheimtip oder einen Bombenerfolg oder irgendwas dazwischen.

Immerhin ist der größte, spannendste Moment schon vorbei. Wir hatten Premiere. Wir waren auf ein paar Festivals. Der Film lief vor Urlaubern auf Norderney, vor 200 freundlich interessierten Amerikanern in Seattle, vor 16 versprengten Chinesen in Shanghai und vor ein- oder zweitausend enthusiastischen Menschen in einem Zelt in Ludwigshafen. All das war für sich großartig. Und wir haben ein paar Preise gewonnen, das ist noch viel großartiger. Aber jetzt geht’s um die sprichwörtliche sogenannte Wurst: Der Film kommt in die Kinos. Die Hauptdarsteller und ich werden kreuz und quer durch die Lande reisen und in Kinos gastieren. Irgendwie ein seltsames Ritual, der Film ist ja ohne uns genauso schön, aber man will dann doch echte Menschen sehen. Im Gegenzug werden wir auch allerhand echte Menschen sehen, es wird auf alle Fälle eine interessante Deutschland-Sommerreise, und ich werde hier berichten, was uns  widerfährt.

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